Montag, 14. April 2014

dieser Geruch

ephisojaphoto. #familypotrait.
vom 19. April 2014.
Sinems Füße sind hier 2 Wochen alt. 


wenn man diesen Geruch nur auffangen könnte.. 

Guten Morgen aus dem Bett, in dem neben mir ein schnaufendes, die kleinen Arme reckendes Baby liegt. Woher lernen die das, so erwachsen auszusehen... und wie schaffen sie es, gefühlt, schon immer da zu sein... sübhanallah

[e 14. April 2014. Schweinfurt.]

Sonntag, 13. April 2014

Ein Geschenk

Foto: ephisoja. #familypotrait

Dieser Geruch aus dem Paradies 

Augenblicklich mich all Sorge verließ 
Ein Wunder auf Erden 
Fast zum Irrewerden 
Liegt sie da mit Fuß und Hand 
Wie aus einem fernen Land
Liegt sie da so klein 
Wurde erschaffen so fein 
So zart in ihrem Wesen
Lasten, die plötzlich genesen
Zu lesen die Wahrheit 
In solch einer Klarheit - 
Sonst fast unmöglich.

Herzlich Willkommen, unsre Kleine 
Zeigst uns zauberhaft das Reine 
Bist der Zauber eines Anfangs 
Wie die Tür des wahren Eingangs 
Zum Leben gewordener Traum 
Jenseits aller Zeit und jedem Raum. 

Wunderschön.

Samstag, 12. April 2014

#stattWoherLieberWerBistDu

'Lassen Sie mich mal!', sagt die ältere Dame, die im Zug vor mir sitzt und mir keine Minute dabei zuschauen kann, wie ich versuche, den Reißverschluss meiner Jacke in Gang zu bringen. 'Gerne!', antworte ich ihr und gebe ihr meine Jacke. 'Die Jacke hat sich da richtig im Reißverschluss verheddert!', sage ich und bemerke insgeheim, dass ich diesen Satz vielleicht nur deshalb gesagt habe, damit die Frau merkt, dass ich Deutsch kann. 'Wieso machste das?!', frag ich mich... Nachdem mein Reißverschluss von seiner Qual des Gelähmtseins befreit wird und die Dame, welche mir wie eine ihrem Kind helfende Mutter vorkommt, sich von mir verabschiedet, geht erneut ein Gedanke, den ich nicht verstehen kann, durch den Kopf. Ich habe das Gefühl, als würde sie und Menschen ihrer Generation - die gleichzeitig auch die Generation meiner Eltern ist - sich darüber freuen, sich mit ausländisch aussehenden Menschen unterhalten zu können. Als hätten sie nur darauf gewartet, mit uns problemlos sprechen und uns willkommen heißen zu können. Uns, die sich hier schon seit Jahrzehnten aufhalten. Und physisch schon längst angekommen sind, aber sich immernoch freuen, wenn sie sich psychisch angekommen fühlen. "Wieso müssen Menschen, die seit der Geburt an einem Ort sind, willkommen gehießen werden?", frage ich mich. Vielleicht, weil es uns "lieber ist, dass man uns willkommen heißt, als dass man uns duldet" - wie nicht vor allzu langer Zeit eine deutsche Schriftstellerin mit südosteuropäischer Migrationserfahrung sagt. Auch wenn es hier nur um die Benennungen der Dinge geht. Sie sind wichtig...

Wie dem auch sei.. Ich finde diese Gedanken während solch einem kurzen alltäglichen Akt seltsam. Das Gefühl des sich Beweisenmüssens. Das Gefühl, dass 'wir' - also unsere Eltern - doch Schuld waren, hier nicht angekommen sein zu fühlen. Das Gefühl, dass 'wir' - also meine Generation - jetzt viel tun muss und kann. Das, was Jahrzehnte lang nicht gemacht wurde. Andererseits weiß (!) ich, dass die bisherigen Generationen nichts dafür können. Was auch immer mit diesem 'dafür' gemeint ist...

Vielleicht ist das Ganze nur ein künstlich konstruiertes Problem und wir vergeuden zu viel Zeit mit diesem Gerede, das leer aussieht, aber doch wichtig ist.. 'Einfach wohlfühlen!', sag ich mir. 'Einfach mal wohlfühlen...', wünsch ich mir. Vielleicht liegt das mehr in uns'rer Hand.


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und von den comments:

Betül Dinc (12. April um 19:47): 

"das Gefühl des sich Beweisenmüssens.." ja woran liegt das? liegt es vielleicht auch daran, dass jedesmal, wenn wir "Wir" (=die biodeutschen und wir quasideutschen) sagen wollten, wir zurechtgewiesen wurden? Und zwar von beiden lagern: viele Türken sehen es immernoch als Verrat an, wenn man sich zu Deutschland bekennt - quasi den deutschen Ort der Gerburt als Heimat ansieht. Und leider gibt es auch viele Biodeutsche, die sich freuen, dass Deine Generation so gut seine Sprache spricht: jetzt kann er dir endlich mitteilen, dass du nicht hierher gehörst, und er kann sich sicher sein, dass du auch jedes Wort verstehst... aber ich gebe dir recht, so viele Gedanken sollte man sich nicht machen. Irgendwann hat man genug reflektiert, irgendwann sollte man anfangen zu leben und sich nicht immer gedanken machen, ob man angekommen ist oder nicht...sonst wird man nicht glücklich und jeder von uns verdient das bisschen Glück auf dieser Welt, das bisschen Innere Ruhe.


Sima Gatea (13: April um 11:32): 

Danke, dass du deine sehr wichtige und persönliche Gedanken mit uns teilst Elif! Nicht nur sehr schön geschrieben, aber unglaublich berührend. Das ist so eine Belastung, jedes mal den Eindruck zu haben, man müsste sich beweisen. Aber nach meine bisherige Erfahrunge, selbst als weiße, in diesem Land, kann ich deine ausgesprochene Dilemma komplett nachvollziehen. Die Integrationspolitik und "Integrationsbeweis" in diesem Land würde viel zu stark auf die Sprache gelegt. Es wird hier dringend eine Konzeptwechsel gebraucht, was "Deutschsein", "Identität", und "Heimat" angehen. Dies müssen viel mehr als Flexibel und offen für Entwicklung und Veränderung betrachtet werden. Good news steht aber - diese und Vergleichbaren Themen werden mehr und mehr in der Öffentlichkeit diskutiert und analysiert. Der Weg ist noch lang, aber die Bewegung hat schon angefangen!

Mittwoch, 9. April 2014

Zurück aus Irland

Hallo Deutschland. Back to the later roots. Egal was. Schön hier.. Auch wenn ich nun weg von herzlich netten Iren zurück bei vertrauten "Höflichkeitsnetten" bin, von welchen ich mich nicht trennen können werde. 

— hier: Frankfurt Airport.

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Schwäbische Alb, Baden-Württemberg, Germany
undhiertrifftmanaufundnocheinentropfen aus dem ozean. einen tropfen guter ernte. einen tropfen für das löschen des feuers. einen tropfen wahrheit. einen tropfen hoffung. einen tropfen klarheit.