Im Rahmen
der III. Heidelberger Islamwochen fand am 12.12.12 die letzte Veranstaltung in
Form einer Podiumsdiskussion statt. Das Thema war Politik und Religionsfreiheit
im Judentum, Islam und Christentum. Die Referenten, Vertreter der drei
Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam. Durch den interreligiösen
„Trialog“, eröffnet die Studentin Melanie Minor-Nouira von der ESG, soll das
gegenseitige Verständnis gefördert werden. Gleichzeitig soll den Besuchern die
Gelegenheit gegeben werden, Fragen an die Vertreter der drei Weltreligionen,
Rabbiner Janusz Pawelczyk-Kissin, Elhakam Sukhni, M.A. und Pfarrer Anselm
Friederich-Schwieger, bezüglich des Themas Religionsfreiheit zu stellen.
Veranstalter
der 8. interreligiösen Podiumsdiskussion ist die ESG – die evangelische
Studierendengruppe, welche seit mehreren Jahren diesen „Trialog“ fördert und
fordert. So kam es nach einer Absprache mit der Muslimischen Studierendengruppe
und der Studierendenvertretung der Hochschule für Jüdische Studien auch dieses Jahr zu diesem Gespräch unter
Gläubigen und Interessenten. Es ging darum, darzustellen, ob und wenn ja, wie
die einzelne Religion oder die Schrift irgendwelche Vorgaben in Bezug auf das
Verhältnis von Politik und Religion macht. Wie ist oder wäre der Umgang mit
Andersgläubigen in einem jüdischen, christlichen oder muslimischen Staat? „Man
darf kritisieren, was man liebt.“, ist die Hauptaussage des Pfarrers der
Jakobusgemeinde Anselm Friederich. Als Stadtrabbiner Pawelcyk auf Hetzfilme
oder Karikaturen, wie „Jud Süß“ eingeht, sagt er ganz klar, dass man sich die
Frage stellt, ob es sich für Kunst lohne, Menschen so tief zu verletzen. Allein
aus Respekt vor dem Anderen.
So ging
es neben der Frage nach Religionsfreiheit auch um den Toleranzgedanken und die
Meinungsfreiheit. Sukhni ging besonders auf den Umgang von Andersgläubigen,
egal ob mit Christen und Juden oder mit nichtmonotheistischen Religiösen wie
Nichtreligiösen ein und machte deutlich, dass die Primärquellen des Islams
jeglichen Zwang in der Religion verbieten. Mit den Impulsen des letzten
Referenten, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Islamische
Theologie, Elhakam Sukhni, begann die Diskussion, welche vom Universitäts- und
Studierendenpfarrer, Dr. Hans-Georg Ulrichs moderiert wurde.
„Solche
interreligiösen Gespräche verhelfen dazu, sich besser kennen zu lernen und auch
mal Fragen an Personen zu stellen, die sich auskennen. Überhaupt Fragen zu
stellen.“, betont eine Studierende aus dem Publikum. Und nicht nur diese
Podiumsdiskussion verhalf zum besseren Verständnis, sondern auch insgesamt die
III. Heidelberger Islamwochen. „Großes Lob an die MSG, war eine sehr
professionelle Veranstaltung.“, meint ein Absolvent der Naturwissenschaften,
welcher an allen Veranstaltungen der diesjährigen Islamwochen teilnahm. „Wir
haben die Referenten sich frei entscheiden lassen, ob sie einen
wissenschaftlichen Vortrag a la Vorlesung halten möchten, oder ob sie durch
ihren performativen Auftritt einen spirituellen Impuls zum Nachdenken geben
möchten. Keinerlei Vorgaben gab es diesbezüglich!“, sagt ein Mitglied der MSG.
So entstand ein abwechslungsreiches Programm und man hoffe noch auf weitere
Islamwochen, so einer der Vorstandsmitglieder der MSG Heidelbergs.