Dienstag, 13. März 2012

Wie kann interkultureller Beitrag Integration fördern? Oder: Angst vor dem Unbekannten ist Wurzel von Hass…

04.03.2012 Regionalfinale Nürnberg: Nasreddin Hoca und der Weihnachtsmann im Gespräch



Was ist Kultur, was Integration? In einem Zeitalter wie diesem hört man Definitionen über Definitionen was diese Begrifflichkeiten wie Kultur und Integration angeht. Genauso weiß man mittlerweile Integration von Assimilation zu unterscheiden. Doch Integrationsprobleme hin oder her.  
Gastarbeiter wurden vor etwa 50 Jahren angeworben, damit sie die ökonomische und wirtschaftliche Lage Deutschlands ankurbeln. Danach sollten sie wieder gehen, weshalb man sehr spät anfing, über Integrationskonzepte nachzudenken. Weder vom deutschen Staat wurde eine Integration gefordert und gefördert, noch waren sich Migranten aus unterschiedlichen Gründen über eine Integration bewusst. Aber heute sieht man – wie auch der aktuelle kommunale Integrationsplan der Stadt Heidelberg – häufig den regen Austausch zwischen verschiedenen


Kulturen als obersten Lösungsansatz. [1] 
Und genau deshalb ist kultureller  Austausch für die Integration so wichtig. Neben dem kulturellen Reichtum, der aus solch einem Austausch resultiert,– denn viele Kulturen weisen nicht unbedingt Diversitäten sondern vielmehr Vielfalt auf - trägt kultureller Austausch zur Integration bei und dient als Lösungsansatz von Migrationsproblemen.
Nur durch einen Austausch kann gegenseitiges Verständnis aufrecht erhalten werden.
Ansonsten: wird das Fremde zum Feind: “SARRAZIN-Leser bekommen wohl bei dem Anblick arabischer Schriftzeichen schon Überfremdungsängste.
Angst vor dem Unbekannten ist Wurzel von Hass“, heißt es in der Wochenzeitung der Freitag vom 4.3.12. [2]
Das hört man auch aus einem Gespräch eines Journalisten mit dem Professor Dr. Klaus Boehnke, welcher sozialwissenschaftliche Methoden an der Jacobs University Bremen lehrt. Als er gefragt wird, was er als Forscher denn unter Integration verstehe und ob es dass ist, dass Türken künftig in die Kirche statt in die Moschee gehen, antwortete dieser Folgendes:
„Die Öffentlichkeit stellt sich darunter (=unter Integartion) die Anpassung an deutsche Lebensweisen vor. Wissenschaftlich bedeutet Integration dagegen, die mitgebrachte und die vorgefundene Lebensart zu verbinden, also in beiden Kulturen verhaftet zu sein. In Kanada werden ausländische Heimatvereine vom Staat gefördert und gleichzeitig der Spracherwerb zur Pflicht gemacht. Das ist die richtige Herangehensweise. In der Bundesrepublik gibt es beides nicht.“
Auf die Frage, wo Integration nicht stattfinde, während in der dritten und vierten Generation Deutsch gesprochen wird, beantwortet Boehnke, dass sich (e)inige in Moscheevereine und eine Parallelgesellschaft zurück(ziehen). Das ist häufig die Folge von Ablehnung durch die Mehrheitskultur und bietet Geborgenheit. Solch eine Form von Multikulti (hält Boehnke) aber nicht für erstrebenswert. Boehnke betont, dass es einen ständigen Austausch geben muss. Dafür benötigen wir aber Voraussetzungen wie die doppelte Staatsbürgerschaft und eine erleichterte Einbürgerung, sagt Boehnke.[3]
Eines der Früchte interkulturellen Austausches und ein sichtbares Beispiel von interkulturellem Austausch ist die deutsch-türkische Kulturolympiade.[4] diese Olympiade dient als Zeichen gelungener Integration, an dem türkischstämmige Schülerinnen und Schüler bekannte Werke großer Dichter wie Rainer Maria Rilke, Clemens Brentano oder Eichendorff vortragen, und deutschstämmige Schülerinnen und Schüler türkische Lieder und Gedichte vor einem deutsch-türkischen Publikum von über 1000 Zuschauern vortragen. Eines dieser Deutsch-Türkischen Kulturolympiaden fand beispielsweise im Mannheimer Rosengartens Musensaal statt, was die Vorrunde der eigentlichen Deutschland-Preisverleihung war, welches am Sonntag, den 29 April 2012 in der Messe-Festhalle in Frankfurt am Main stattfinden wird.[5]

Und genau da sind Früchte gelungener Integration zu sehen zu spüren zu erleben.



[1] Siehe Integrationskonzept der Stadt Heidelberg
[4] Siehe Aktuelles der Zaman der lezten und kommenden Wochen


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Schwäbische Alb, Baden-Württemberg, Germany
undhiertrifftmanaufundnocheinentropfen aus dem ozean. einen tropfen guter ernte. einen tropfen für das löschen des feuers. einen tropfen wahrheit. einen tropfen hoffung. einen tropfen klarheit.